Der K42 ist ein anspruchsvoller Lauf, eingebettet in wunderbare Landschaften im Hochgebirge des Bündnerlandes.
von Berni Litscher
Aufgrund der guten Wetterprognosen habe ich mich kurz entschlossen, den K42 zu bestreiten und während des Laufes einige Bilder zu schiessen. So packte ich nebst einem Ersatzleibchen und 300g Flüssig-Gel auch meine Kamera in meinen Lendengürtel.
Der K42 startet im schmucken Dorf Bergün und führt stetig steigend durchs Val Tuors nach Chants und Valzana. Dort, nach 12 km geht’s dann richtig aufwärts bis zur Keschhütte mit 2632 m.ü.M. dem höchsten Punkt des Laufes. Hier geniesst man eine wunderbare Aussicht auf den Porchabellagletscher, welcher sich zwischen dem Piz Kesch und dem Piz Porchabella befindet. Anschliessend folgt eine 5.5 km lange Abwärtspassage durchs unberührte Val Funtauna zur Alp Funtauna. Dann geht’s nochmals gut 3.5 km kräftig aufwärts bis zum 2606 m hoch gelegenen Scalettapass, welche früher eine wichtige Verbindung zwischen Davos und dem Engadin war. Dann folgt ein 4.5 km langer Abstieg auf guten Bergwegen im steinigen Gelände nach Dürrboden. Von dort sind es immerhin noch 14 km auf schönen Wanderwegen durchs sanfte Dischmatal hinaus zum Ziel in Davos.
Wer diesen Lauf noch nie absolviert hat, dem empfehle ich dies mal zu tun. Es lohnt sich, sofern Wetter und körperliche Verfassung stimmen.
Nachstehend als Ergänzung der Zeitungsbericht
Zu den verschiedenen Wettbewerben bzw. Laufstrecken beim Swiss-Alpine-Marathon in Davos haben sich über 5’000 als Teilnehmer angemeldet – die zweitgrösste Zahl in der 22-järhigen Erfolgsgeschichte des Davoser Laufevents, das inzwischen Kultcharakter hat. Mit zwei Neuerungen überraschten die Organisatoren in diesem Jahr: Der Start zum K21 auf der imposanten Autobrücke in Klosters und die Übertragung von Live-Bildern und Impressionen von den Laufstrecken auf eine Grossleinwand im Zielstadion in Davos.
Exploit von Frey
Die 25-jährige Auerin verzichtet auf Startmöglichkeiten an anderen Läufen und konzentriert sich voll und ganz auf den K78 von Davos. Frey gilt darum als die grosse „Unbekannte“, kann nebst den Alpine-Resultate der letzten Jahre keine anderen Erfolgserlebnisse an Wettkämpfen vorweisen. Wie kaum sonst jemand richtet sie ihre Trainingseinheiten und Wettkampfvorbereitungen dermassen auf den Davoser Hauptlauf K78 aus. Der Erfolg gibt ihr recht. Zum dritten Mal in Folge klassierte sich Frey unter den schnellsten fünf Frauen, am Samstag wie vor zwei Jahren auf dem 2. Gesamtrang. Diese eindrückliche Leistung basiert auf einem grossen Potential und Willenstärke. Zwar musste sie Lizzy Hawker, die letztjährige Siegerin und derzeit als „unschlagbar“ geltende Engländerin gleich nach dem Start ziehen lassen. Doch hoffnungslos distanzieren lassen musste sich die schnelle Auerin keineswegs. In Wiesen auf dem grandiosen Eisenbahnviadukt hatte Frey noch Rheintaler Begleitung. Deborah Balz und Felix Benz hielten 25 Kilometer lang mit Frey mit, doch nach Filisur, als die Steigungen begannen, verabschiedete sich Frey von den beiden. In der Steigung nach Bergün und in der folgenden Passage hinauf zur Keschhütte spielte Frey ihre Stärken voll aus.
Anders entwickelten sich die Leistungen der beiden Mila’s. Balz musste wegen einer Muskelverletzung das Rennen aufgeben und Benz hatte aufgrund der Hitze in den Steigungen mehr Schwierigkeiten als erwartet. Hingegen ohne die geringste Schwäche verlief auch die zweite Rennhälfte für Frey und sie lief als ungefährdete Zweite und grossen Applaus in Davos ins Ziel. Mit der neuen persönlichen Bestzeit von 7:20 Std. verbesserte sie ihre beiden Resultate der letzten Jahre als sie Fünfte wurde um mehr als 20 Minuten und blieb auch über 10 Minuten unter ihrer bisherigen Rekordmarke aus dem Jahre 2005, als Frey auch schon Zweite wurde. Auch Felix Benz konnte auf dem Panoramatrail zwischen Keschhütte und Scalettapass wieder neue Kräfte entwickeln und lieferte auf den letzten 15 Kilometern einen tollen Finish. Er blieb somit auch mit einer Schlusszeit von 7:46 Std. bei seiner 8. Teilnahme am K78 mit 2’320 Meter Höhendifferenz wieder deutlich unter den Ziel von 8 Stunden.
Schefer in den Top-Ten beim K42
Neben dem K78 stellt auch der K42 hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Diese Strecke führt vom Startort Bergün hinauf zur Keschhütte. Es folgen ein Abstieg zur Alp Funtauna und ein zweiter gröberer Aufstieg zum Scalettapass. Den Schluss dieses klassischen Bergmarathons ist identisch mit der Strecke der Königsklasse K78, Via Dürrboden hinunter nach Davos. Christoph Schefer entschiede sich zur Teilnahme an diesem Lauf mit 1’890 Meter Steigungen und konnte die Streck nicht nur ohne grösseren Probleme bewältigen, er war dabei auch sehr schnell. Er erzielte die zehntbeste Laufzeit aller Teilnehmer. Zu dieser Gruppe gehörten auch Berni Litscher aus Berneck und der Marbacher Andreas Jäger. Beide meisterten die Herausforderung mit Bravour und werden bei einer kommenden Alpine-Austragung mit grossem Selbstvertrauen auf den Hauptlauf K78 wechseln.
Mila-Hauptgruppe beim K21
Vier Männer und vier Frauen vom Lauftreff Mila-Rheintal haben sich für den Start zum Halbmarathon entschieden. Über diese kürzeste in Davos gelaufen Strecke von 21 Kilometer konnte der Veranstalter aufgrund des neuen Startortes auf der Sunnibergbrücke in Klosters eine Steigerung der Teilnehmer um 40% melden. Donato Tropiano aus Balgach befindet sich in einer ausgezeichneten Form und erzielte in diesem Bewerb den ausgezeichneten 22. Gesamtrang. Sehr stark liefen auch die Mila-Frauenquartett: Die beste Klassierung erreichte die Berneckerin Edeltraud Frei vor Denise Lichtensteiger aus Montlingen, Doris Lüchinger aus Diepoldsau und der Oberrieterin Edith Lüchinger.