Juli 26, 2009

Swissalpine Marathon Davos: Freud und Leid am Scalettapass!

Während Felix beim K78 ab der Keschhütte Läufer um Läufer überholen konnte und Markus am K42 ein Exploit gelang, hat sich Deborah auf dem Panoramatrail eine Muskelverletzung zugezogen und musste das Rennen aufgeben.

von Felix Benz

K78: Freude bei Felix und Rina – Leid bei Debi
Deborah Balz startete zum K78 aufgrund ihres dritten Ranges im letzten Jahr und der hervorragenden Leistungen der laufenden Saison als Favoritin und sie wurde dieser Rolle auf den ersten 53 Kilometern vollkommen gerecht. Bei der Keschhütte, dem höchsten Punkt der Strecke lag sie hinter der späteren Siegerin aus Schweden und Jasmin Nunige an dritter Stelle. Auf dem steilen Abstieg verspürte Debi aber plötzlich Schmerzen im rechten Oberschenkel. Diese Muskelverletzung verunmöglichte ein Laufen auf dem anspruchsvollen Panoramatrail. Debikämpfte sich noch weiter bis zum Scalettapass, wo sie sich dem Sanitätsdienst zuwandte und den Wettkampf leider aufgeben musste.

Seit zehn Jahre läuft Felix Benz in Davos die Königsstrecke über 78 Kilometer. Besonders gut gefällt ihm der hochalpine Singletrail zwischen der Keschhütte und dem Scalettapass sowie der Schlussabschnitt von Dürrboden bis in Ziel. Dort konnte Felix auch am Samstag wieder zulegen und einige vor ihm liegende Läufer überholen. Er musste aber in dieser Phase auch ansehen, wie Deborah nicht mehr weiterlaufen konnte. Freud und Leid sind im Sport oft sehr nahe beisammen! Felix blieb mit der Zeit von 7 Stunden und 42 Minuten deutlich unter seinem Ziel von acht Stunden. Rina Ebneter gelang ebenfalls eine Meisterleistung, sie finishte in ausgezeichneten 9:45 Std., beinahe eine halbe Stunde schneller als im letzten Jahr.

K42: Markus überrascht gewaltig
Die Strecke des K42 ist grossteils identisch mit dem K78, wobei erst in Bergün gestartet wird. Der Panoramatrail fällt weg, stattdessen wird über die Alp Funtauna gelaufen. Eine beliebte Herausforderung über die klassische Marathondistanz, welche in diesem Jahr sechs Milas gelaufen sind. Für die beste Leistung sorgte Markus Halter. Er überraschte mit der hervorragenden Laufzeit von vier Stunden und zwei Minuten. Markus distanzierte Andreas Weiler um rund eine halbe Stunde. Ebenfalls noch unter fünf Stunden blieb Moritz Schmid, wenig darüber Raphael Dür. Mit Doris Lüchinger und Edith Lüchinger ist die Mila auch in der K42-Rangliste der Frauen sehr gut positioniert.

Starke Mila-Neulinge
Das Wettkampfangebot in Davos ist vielfältig und beinhaltet auch kürzere Distanzen. So starteten die Mila-Neulinge Nadja Lüchinger und Anita Forter beim K21 und Andreas Pummer überzeugte beim C42 mit einem Top-Ten-Resultat

Ein Lauf wie kein anderer
Die Laufstrecke beim K78 beinhaltet eine Höhendifferenz von 2260 Meter. Wer diesen Lauf bestreitet, erfährt die klimatische Vielfalt eines Jahres während eines Tages. Das kam am Samstag so deutlich wie noch selten zum Ausdruck. Beim Start des Rennens war der Himmel noch stark bewölkt, es regnete ab und zu noch leicht. In der Schlussphase am Nachmittag liefen die Marathonläufer bei hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein das Dischmatal hinunter dem Ziel entgegen. Aber auch Verhältnisse wie im Winter spürten die Läuferinnen und Läufer, als sie im hochalpinen Gelände zwischen Keschhütte und Scalettapass einige Schneefelder zu überqueren hatten und dabei von kurzem Graupelschauer überrascht wurden.

Grosses Interesse
Das Medieninteresse am SAM war auch in diesem Jahr wieder gross. Nicht weniger als vier Fernsehteams und über 30 Journalisten berichteten über den Anlass. Am Samstagabend war ein Beitrag im „Sport aktuell“ auf SF1 zu sehen. Ein weiterer Beitrag bezieht sich auf die Wirksamkeit von isotonischen Getränken, er wird nach der Sommerpause ab 24. August im Gesundheitsmagazin Puls ausgestrahlt. Die Südostschweiz Emotion AG erhielt von den Veranstaltern des Swissalpine Marathon den Auftrag einer Eigenproduktion. Diese Bilder werden im Schweizer Sportfernsehen (SSF) zu sehen sein.

Der Swissalpine Marathon ist weit mehr als nur ein Rennen. Das Rahmenprogramm beinhaltet eine Streckenbesichtigung, medizinische Vorträge und ein Seminar mit nützlichen Tipps für Läuferinnen und Läufer. Am Freitagabend stand eine Pastaparty auf dem Programm. Gesamthaft waren beinahe 5000 Personen am Start dieses Bergklassikers. Darüber zeigte sich OK-Präsident Andrea Tuffli sehr glücklich: „Dass wir trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise eine derart erfreuliche Teilnehmerzahl haben, zeigt, dass der Swissalpine Marathon etwas Besonderes, Einzigartiges ist. Er bietet den Läuferinnen und Läufern ein Erlebnis, das sie mit Nichts abgelten können“.