Mit dem Minimalvorsprung von zwei Sekunden und neuem Streckenrekord bei den Frauen gewinnt Deborah Balz vor Raffaela Frey und der bisherigen Rekordinhaberin Denise Lichtensteiger den 21. Schwammlauf. Bei den Herren steht wie in den beiden vergangenen Jahren Fredi Marti von den Altstätter Donnschtighüpfern mit persönlicher Bestzeit vor seinen Trainingskollegen Christoph Schefer und Alex Gächter an der Spitze der Rangliste.
von Felix Benz
Die äusseren Bedingungen waren am Mittwochabend geradezu ideal. 62 Teilnehmer standen am Start in Kobelwies und absolvierten die 8,9 Kilometer lange Strecke hinauf zum 676 Meter höher liegenden Berggasthaus Montlinger Schwamm.
Bewährte Organisationsform
Die 1985 zum erstenmal vom Lauftreff Mila-Rheintal durchgeführte Veranstaltung wird in der Laufszene auch als „inoffizielle Rheintaler Berglaufmeisterschaft“ bezeichnet, was durchaus berechtigt ist. Denn der Grossteil der Läuferinnen und Läufer zwischen St. Margrethen und Rüthi sind jedes Jahr dabei. Aber auch von Jahr zu Jahr darf Mila-Präsident Benno Moser aus Berneck Gäste aus der ganzen Ostschweiz zum Schwammlauf begrüssen. So waren auch am Mittwochabend sehr starke Läufer aus dem nahen Appenzellerland am Start. Den Hauptharst bildet aber selbstverständlich immer der organisierende Lauftreff Mila-Rheintal. Das besondere am Schwammlauf ist der Einzelstart. Alle 30 Sekunden begibt sich ein Läufer auf die Strecke, ein direkter Zeitvergleich beziehungsweise ein genauer Überblick über die Rangierung während des Rennens besteht damit nicht. Für viele Läuferinnen und Läufer steht aber auch nicht der Platz auf der Rangliste im Vordergrund, sondern seine persönliche Leistung im Vergleich zum Vorjahr oder zu einem anderen Teilnehmer.
Fredi Marti gewinnt erneut
Nachdem der Altstätter Fredi Marti bereits in den Jahren 2004 und 2005 der schnellste war, kam der diesjährige Erfolg nicht überraschend. Und dass sich der Marathonspezialist in diesem Sommer auch in alpinem Gelände wohl fühlt, hat Marti beim Liechtenstein- und beim Zermattmarathon bewiesen. Doch mit welcher Deutlichkeit der 32-jährige den dritten Schwammsieg holte, ist doch erstaunlich. Fredi Marti’s Siegerzeit von 39.09 Minuten ist die sechstschnellste Laufzeit in der „ewigen Bestenliste“. Marti ist damit über eine Minute schneller als Christoph Schefer, dem erstmals den Sprung aufs Podest gelang. Sofern Schefer’s offensichtliche Leistungsentwicklung weiter anhält, zählt er in Zukunft bei all seinen Laufeinsätzen zu den Favoriten auf die vordersten Ranglistenplätze. Erneut auf dem Schwamm-Podest steht der Sieger von 2003, Alex Gächter. Der Schwammlauf zählt zu jenen Rennen, an welchen Gächter immer wieder seine grossen Qualitäten eindrücklich zur Schau stellt. Allerdings beträgt der Vorsprung auf den viertplatzierten Roland Langenegger aus Appenzell nur eine winzige Sekunde. Rang fünf geht an Adrian Marti, dem jüngeren Bruder des Tagessiegers. Der Bahnspezialist mit Vorliebe für die Mittelstrecken begann das Rennen enorm schnell und verlor deswegen gegenüber der Konkurrenz auf den letzten Kilometern noch etwas Zeit.
Deborah Balz und Raffaela Frey in bestechender Form
Sie haben beim Swiss-Alpine Marathon in Davos über 78 Kilometer bereits ihr hervorragendes Leistungsvermögen gezeigt uns sich in der nationalen Berglaufelite etabliert, Raffaela Frey und Deborah Balz. Beide haben sich, vom Davoser Ultra-Bergmarathon von Ende Juli schon bestens erholt, wie das Resultat am Schwammlauf eindrücklich beweist. Beinahe ohne sichtliche Anstrengung liefen beide den für sie im Vergleich zum K78 von Davos eher kurzen Schwammlauf so schnell wie bisher noch keine Frau. Beide unterboten die bisherigen Streckenbestzeit um über zwei Minuten. Die Auswertung der elektronisch ermittelten Einzellaufzeiten ergab, dass die Marbacherin, vor kurzem nach Grub SG gezogene Deborah Balz mit 47.04 den Schwammlauf 2006 mit einem Vorsprung von nur zwei Sekunden vor Raffaela Frey aus Au gewinnt. Die beiden Spitzenläuferinnen konnten ihre bisherigen Laufzeiten wesentlich unterbieten und verwiesen die Siegerin der vergangenen drei Austragungen, Denise Lichtensteiger aus Montlingen, auf den dritten Podestplatz.
Gratulation und Dank
Der Lauftreff Mila-Rheintal gratuliert allen Klassierten herzlich zu ihrer Leistung, dankt allen für das Kommen und freut sich schon heute auf ein Wiedersehen im 2007.
Rangliste
Bestenliste siehe Rubrik «Schwammlauf»